Förderung September 2017

Schwitzen auf dem Eis, anstatt bräunen in der Sonne

Nichts ersetzt die Zeit auf dem Eis

Eigentlich könnte ich jetzt in der Sonne liegen beim Champion des Jahres im Robinson Club Apulia (Italien) und mir meinen verdienten Lohn für meine Bronzemedaille der WM 2017 abholen. Um erfolgreich im Sport zu sein, muss man Prioritäten setzen und leider hin und wieder auf etwas verzichten. So muss ich eine schöne Urlaubswoche mit Sonne und Strand gegen eine harte Trainingswoche auf dem Eis tauschen. Natürlich könnte ich auch vor Ort ein bisschen trainieren und eine Woche wäre jetzt nichts dramatisches, dennoch entschied ich mich dagegen. Das ist letztendlich der Tatsache geschuldet, das ich als Eisschnellläufer den ganzen Sommer auf dem Rad sitze, im Kraftraum schwitze und Trockenübungen für das Eis mache. Umso wichtiger ist die Zeit auf dem Eis, da nichts das ersetzen kann.

Seit dem 18.09. ist die Inzeller Eishalle wieder vereist und hat ihre Tore geöffnet. Das heißt bis zum ersten Weltcup habe ich acht Wochen Zeit, um das harte Sommertraining auf das Eis zu bringen. Eigentlich sogar nur sechs Wochen, da Ende Oktober auch schon die Deutsche Meisterschaft ansteht und die damit verbundene Weltcup-Qualifikation. Somit ist der Verzicht auf eine Woche Eis doch etwas anderes und würde die unmittelbare Vorbereitung etwas stören. Das möchte ich in einem Olympiajahr auf keinen Fall riskieren, deswegen heißt es voller Fokus auf die anstehende Eissaison.

Auf dem Weg zum Wettkampfrhythmus

Ich werde insgesamt drei Wochen im Bayerischen Inzell sein und das Trainingslager mit meinen ersten Wettkampf der Saison abschließen. Diese drei Wochen sind wichtig um all das harte Training der letzten Monate auf das Eis zu bekommen. Das heißt intensive Wochen, bei denen die Qualität und die Geschwindigkeit im Mittelpunkt stehen. Zudem kommen dazu noch einige Einheiten auf dem Rad um die Basis zu erhalten und im Kraftraum um an kleinen Defiziten noch weiter zu arbeiten. Mein ständiger Begleiter ist wie immer mein jüngerer Bruder Pedro, der mich seit letzter Saison in jedem Training unterstützt. Es ist wichtig ein eingespieltes Team zu haben um sich gegenseitig zu Höchstleistungen zu puschen. Mit dabei im Trainingslager ist auch mein kanadischer Trainer Gabriel Girard. In der finalen Phase der Saisonvorbereitung ist es wichtig, dass er auch dabei ist. In den ersten Wochen auf dem Eis braucht man immer wieder Feedback von außen, da es sich des Öfteren etwas anders anfühlt, als es letztendlich aussieht. Somit heißt es für ihn filmen, Rundenzeiten stoppen und Technik korrigieren. Nach drei intensiven Eis-Wochen sind die Beine demensprechend ’’schwer“. Trotzdem beende ich diesen Lehrgang mit einen 5 km Lauf. Natürlich möchte man da schon eine gute Zeit laufen, aber viel wichtiger ist es Wettkampfrhythmus zu bekommen und technisch einen qualitativ hochwertigen Lauf hinzulegen. Das ist wichtig um auf die nächsten Wochen aufzubauen. Denn danach ist es nicht mehr lang bis die Olympische Saison richtig beginnt.

Die Stiftung Thüringer Sporthilfe förderte das Trainingslager für Patrick im Rahmen des Förderkreises "Thüringer Athleten nach PyeongChang".