Goldene Nacht des Thüringer Sports ehrt Sportler, Ehrenamtliche und sagt Danke

Goldene Nacht des Thüringer Sports

Artikel veröffentlicht am 14.04.2024
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Neuer Name – bewährtes Format: Der Landessportbund, die Stiftung Thüringer Sporthilfe und der Thüringer Sportjournalistenclub ehrten die „Thüringer Sportler des Jahres 2023“. Knapp 350 Gäste waren zur ersten „Goldenen Nacht des Thüringer Sports“ (GNDTS) “ im Erfurter Kaisersaal dabei.

„Der Sport in Thüringen boomt“, eröffnete LSB-Vizepräsident Lutz Scherf den Abend und blickte dabei nicht nur auf den kürzlich verkündeten Rekord von 376.000 Mitgliedern in den 3.250 Thüringer Sportvereinen sowie auf mehrere sportliche Großveranstaltungen im Freistaat in diesem Jahr zurück. Bevor die Thüringer Sportler des Jahres ihre Pokale bekamen, standen aber zuerst die Ehrenamtlichen im Mittelpunkt.

Begleitet von Standing Ovations wurde das Organisationsteam der Nationalen Spiele 2024 von Special Olympics Thüringen und Special Olympics Deutschland mit den Liedzeilen zu „We are the World“ auf der Bühne begrüßt und bekamen die Auszeichnung für die Organisation der Nationalen Spiele für Menschen mit mehrfacher Behinderung im Januar und Februar 2024 in Erfurt, Oberhof und Weimar überreicht.


Anschließend erhielten die Sieger*innen und Platzierten der Ende 2023 erfolgten Wahl der "Thüringer Sportler des Jahres" die Pokale im neuen Design, einer modernen Kombination aus Holz und neonfarbenem flurorezierenden Acrylglas. Dabei waren die Ehrungen – noch unter dem bleibenden Eindruck der Rennrodel-Weltmeisterschaft im Januar 2023 in Oberhof – fest in der Hand des Kufensports. So standen zum ersten Mal in der Wahlhistorie seit 1991 in allen drei Kategorien Rennrodler*innen ganz oben auf dem Siegertreppchen.

Das freute auch David Möller, 1. Vorsitzender Stiftung Thüringer Sporthilfe und selbst vierfacher Weltmeister im Rennrodeln. „Nach 13 Jahren sind wir wieder zurück im schönen Kaisersaal, gerne erinnere ich mich hier an mein erste Auszeichnung als Aufsteiger des Jahres 2001, vergeben durch die Stiftung. Ich bin stolz auf die Honorierung der Leistung der Rennrodler durch die Juroren und die öffentliche Abstimmung, freue mich für alle zu Ehrenden.“


Der erste Titel als Sportlerin des Jahres ging an Dajana Eitberger, die bei der Heim-WM in Oberhof Gold im Sprint und Bronze im Einzel gewann. Inzwischen ist sie als Doppelsitzerin mit Saskia Schirmer aktiv. Ebenfalls ihre Pokale persönlich in Empfang nahmen die zweitplatzierte Skilangläuferin Victoria Carl sowie die drittplatzierte Biathletin Vanessa Voigt.

Auch bei den Sportlern des Jahres gab es in Rennrodler Max Langenhan einen Premierensieger. Der 25-Jährige räumte bei der Rennrodel-WM 2023 in Oberhof einen kompletten Medaillensatz ab (Gold in der Teamstaffel, Silber im Einzel und Bronze im Sprint) und nahm erstmals den Pokal als Thüringer Sportler des Jahres in Empfang nehmen. Auf seinen Pokal noch warten muss Johannes Voigtmann. Der Basketball-Weltmeister mit Thüringer Wurzeln konnte aufgrund des engen Spielplans seines italienischen Vereins Olimpia Milano leider nicht persönlich anwesend sein, grüßt aber per Videobotschaft. Anwesend ist dagegen der drittplatzierte Skeletoni Christopher Grotheer, der 2023 unter anderem Mixed-Weltmeister und Gesamtweltcupsieger wurde.


In der Kategorie der Mannschaften trat zum letzten Mal gemeinsam das Rennrodel-Duo Toni Eggert und Sascha Benecken ins Rampenlicht, um ihren insgesamt vierten Pokal als Thüringer Mannschaft entgegen zu nehmen. Fast in Mannschaftsstärke liefen die Bundesliga-Handballer vom ThSV Eisenach auf, die den Titel als Thüringer Mannschaft des Jahres als Zweitplatzierte nur knapp verpassten. André Bienek und Joakim Linden nahmen stellvertetend für die RSB Thuringia Bulls auf der Bühne für Platz drei in Empfang. Die drei Kategorien der Thüringer Sportlerwahl sind inklusiv und beziehen Para-Sportler*innen ein.

Thüringens Sportminister übergab zudem im Rahmen des Programms die Sportplakette des Freistaats an Rollstuhlfechter Julius Haupt sowie an Rennrodler Toni Eggert, da diese zum offiziellen Ehrungstermin im Dezember 2023 verhindert waren.

Zur Einstimmung auf die Deutschen Tischtennis-Finals vom 13. bis 16. Juni in der Messe Erfurt schmetterten sich die Profis vom Bundesliga-Erstligisten Post SV Mühlhausen bei einem Showmatch die Bälle entgegen. 

Den Abschluss der Ehrungen bildeten die Verabschiedungen vom aktiven Leistungssport. Eine goldene Ära ging an diesem Abend zu Ende - die Doppelsitzer Toni Eggert und Sascha Benecken, die bei der Heim-WM 2023 in Oberhof die Goldmedaillen in allen drei Disziplinen einfuhren, wurden zur „Goldenen Nacht des Thüringer Sports“ in ihrer Kombination als Team verabschiedet. Nachdem das erfolgreiche Doppel zunächst im Sommer des Vorjahres ihr gemeinsames Karriereende verkündet hatte, startet Toni Eggert nun mit dem Sachsen Florian Müller sein Comeback. Auch Rollstuhlbasketballer André Bienek nahm Abschied als Athlet, jedoch nicht vom Leistungssport. So ist er inzwischen Cheftrainer der RSB Thuringia Bulls. Ebenfalls als aktive Leistungssportlerin verabschiedet wurde Skeletoni Sophia Griebel, die in ihrer Karriere unter anderem bei der Weltmeisterschaft 2019 in Whistler Bronze im Einzel und Gold im Team gewann und an den Olympischen Spielen 2014 teilnahm.

Nach dem Programm spielte die Erfurter Band Carpet Ride mit groovigen Klängen zum Tanzen im Saal auf. Cocktails und der ehemalige Radrennfahrer und Junioren-Weltmeister Marcel Barth alias DJ El Bartho lockten zu einem entspannten Ausklang in die Bar des Kaisersaals.

Eine im Rahmen der „Goldenen Nacht des Thüringer Sports“ an dem Abend erstmals gestartete Spendenaktion der Stiftung brachte einen Erlös von 1.235 € zugunsten der Nachwuchsförderung der Thüringer Sporthilfe.