Olympiabilanz aus Thüringer Sicht
Die Olympischen Spiele in Tokyo sind Geschichte. Das Team Deutschland landete auf Platz neun des Medaillenspiegels.
Wir gratulieren dem Team D und den Thüringer Olympiastarten zu ihren Medaillen, Platzierungen und Ergebnissen!!!
Die acht Thüringer Teilnehmer (mit einem Startrecht für einen Thüringer Verein) schlugen sich sehr achtbar. Herausragend war der Olympiasieg des deutschen Bahnvierers in der 4.000 m-Mannschaftsverfolgung. Lisa Klein (RSC Turbine Erfurt) holte sich gemeinsam mit Franziska Brausse, Lisa Brennauer und Mieke Kröger in Weltrekordzeit die Goldmedaille. Nach dem nicht optimalen Einzelzeitfahren auf der Straße zeigte Lisa und die drei anderen Fahrerinnen eine starke Vorstellung in diesen drei Rennen, die das deutsche Team jeweils mit neuem Weltrekord beendete. Verdienter Lohn war am Ende die erste Goldmedaille für einen Bahnvierer der Frauen!
Ebenso phantastisch die Silbermedaille von Jonathan Hilbert (LG Ohra Energie) im 50-km Gehen. Das Mitglied der Thüringer Polizeisportfördergruppe ging das Rennen seines Lebens bei hohen Temperaturen in Sapporo der Olympiastadt von 1972 und trotzte der Hitze. Im zum letzten Mal bei Olympia ausgetragenen Wettbewerb über 50 km setzte sich der gebürtige Mühlhäuser kurz vor dem Ziel von seinen Verfolgern ab und sicherte sich souverän die Silbermedaille.
Die dritte Medaille steuerte Michelle Kroppen (SV GutsMuths Jena) im Teamwettbewerb des Bogenschießens bei. Gemeinsam mit Lisa Unruh und Charline Schwarz sicherte sich das Trio in einem spannenden Wettkampf die Bronzemedaille. Für Michelle, die am Bundesstützpunkt in Berlin trainiert und einen Teil ihrer sportliche Ausbildung am Sportgymnasium in Jena absolvierte, gab es bei Ihrer Olympiapremiere noch Platz neun im Mixedwettbewerb mit Florian Unruh und das Erreichen des Achtelfinals im Einzelwettbewerb.
Auch die anderen Thüringer Starter zeigten, dass Sie zur Weltspitze gehören. Noah Bitsch (Bushido Waltershausen) kam bei seiner Olympiapremiere und der seiner Sportart Karate Kumite auf einen starken fünften Platz. Dabei war die Teilnahme des Sportsoldaten -auch auf Gurnd einer Verletzung nach der Olympiaqualifikation- schon ein großer Erfolg. Umso höher ist diese Platzierung zu bewerten, die zugleich den Abschluss seiner leistungssportlichen Karriere bedeutet.
Nadine Messerschmidt (FV SSZ Suhl) kann auf ihre erfolgreichste Saison zurück blicken. Nachdem die Südthüringerin im vergangenen Jahr mit ihrem ersten Weltcupsieg bereits für Aufsehen sorgte, schaffte sie dieses Jahr in der internen deutschen Qualifikation den Olympiastart. Bei ihren ersten Olympischen Spielen zeigte Nadine wiederum ihre Leistungsstärke und qualifizierte sich für das Finale des Skeetwettbewerbs und belegte dort einen hervorragenden fünften Platz.
Eigentlich wollte Julian Reus (TOP Team Thüringen) nach den Olympischen Spielen, die 2020 stattfinden sollten, seine leistungssportliche Karriere beenden. Mit der Verschiebung der Spiele in das Jahr 2021 verschob sich auch sein Abschied vom Leistungssport um ein Jahr. Zum dritten Mal nahm Julian Olympischen Spielen teil. Als Startläufer führte er die deutsche 4x100-m Staffel in den Endlauf. Dort belegte die Staffel in Tokyo wiederum mit dem Erfurter als Startläufer den sechsten Platz. Für den Bundeswehrsportsoldaten war dies ein sehr guter Abschluss seiner Karriere.
Auch Turner Nils Dunkel (MTV 1861 Erfurt) startete erstmals bei Olympischen Spielen. Nach einer verletzungsbedingt schwierigen Vorbereitung und schaffte der Erfurter, der am Bundesstützpunkt in Haale/Saale trainiert, die Qualifikation für Tokyo und damit sein erstes Ziel. Gemeinsam mit der deutschen Turnriege konnte er sich auch ein weiteres Ziel und einen Traum erfüllen. Die Riege um den späteren Olympiazweiten am Barren, Lukas Dauser, schaffte den Sprung ins Mannschaftsfinale und belegte dort den achten Platz.
Für Trixi Worrack (RSC Turbine Erfurt) war es der Abschied von der olympischen Bühne. Zum fünften Mal qualifizierte sich die mehrfache Weltmeisterin im Mannschaftszeitfahren für die Olympischen Spiele. Diesmal reichte es leider nicht für eine TOP-Platzierung. Im Straßenrennen schied die 40-Jährige leider aus. Trotzdem kann die gebürtige Cottbuserin auf eine erfolgreiche Karriere zurück blicken.
Die Stiftung Thüringer Sporthilfe förderte die Thüringer Olympiastarter über drei Jahre lang im Förderkreis „Thüringer Athleten nach Tokyo“.